Qualitätsmanagement bei der Einführung der spezialisierten ambulanten pädiatrischen Palliativversorgung in Niedersachsen

ZusammenfassungHintergrundEine flächendeckend qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung bedeutet besonders in hoch spezialisierten und kostenintensiven Bereichen aufgrund ausgeprägter Komplexität eine große Herausforderung. Diese Problematik verschärft sich in ländlich geprägten Regionen durch eine niedrige Bevölkerungsdichte und eine geringe Anzahl spezialisierter Leistungserbringer. Für die Realisierung einer optimalen Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher in Niedersachsen wurde daher ein mehrdimensionaler Ansatz der Qualitätsentwicklung gewählt.MethodikEs wurden unterschiedliche Strukturen in der ambulanten Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher neu etabliert und unter Berücksichtigung der Empfehlungen der deutschen und europäischen Fachgesellschaften sowie der regionalen Gegebenheiten wurde ein Kategorienschema mit verschiedenen Spezialisierungsstufen für Leistungserbringer der ambulanten pädiatrischen Palliativversorgung definiert. Maßnahmen zur Versorgungsverbesserung wurden prozessorientiert umgesetzt.ErgebnisDie Kombination aus klar formulierten Anforderungen an die Strukturqualität und optimal gestalteten Prozessen kann die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Versorgung bilden. Teile der neuen Versorgungsstrukturen für schwerkranke Kinder und Jugendliche in Niedersachsen konnten im Rahmen der gesetzlichen Regelung für die spezialisierte ambulante pädiatrische Palliativversorgung nach § 37b SGB V partiell in die Regelversorgung der Krankenkassen überführt werden.

SummaryBackgroundTo provide comprehensive high-quality health care is a great challenge in the context of high specialisation and intensive costs. This problem becomes further aggravated in service areas with low patient numbers and low numbers of specialists. Therefore, a multidimensional approach to quality development was chosen in order to optimise the care of children and adolescents with life-limiting conditions in Lower Saxony, a German federal state with a predominantly rural infrastructure.MethodsDifferent service structures were implemented and a classification of service provider's specialisation was defined on the basis of existing references of professional associations. Measures to optimise care were implemented in a process-oriented manner.ResultsHigh-quality health care can be facilitated by carefully worded requirements concerning the quality of structures combined with optimally designed processes. Parts of the newly implemented paediatric palliative care structures are funded by the statutory health insurance.