Implantat-assoziierte Infektionen in Orthopädie und Unfallchirurgie

ZusammenfassungIm ersten Teil der Arbeit werden diagnostische Maßnahmen zur Abklärung implantat-assoziierter Infektionen dargestellt. Pathophysiologie, Klinik, bildgebende und mikrobiologische Untersuchungsmethoden werden aufgezeigt und in ihrer Relevanz nach dem derzeitigen Kenntnisstand bewertet. Auf die sozio-ökonomische Bedeutung von Infektkomplikationen wird hingewiesen und für eine effektive und rationelle Abklärung plädiert.Im zweiten Teil werden die Vorzüge neuer Implantate und Operationstechniken in Orthopädie und Unfallchirurgie auch für Patienten mit septischen Komplikationen belegt. Der Einsatz von winkelstabilen Platten, Kompressionsmarknägeln und modularen Prothesen ermöglicht in vielen Fällen eine komfortable und sichere Behandlung von Pseudarthrosen und periprothetischen Infektionen. Der Heilverlauf lässt sich oft deutlich abkürzen.Erforderlich ist ein subtiles intraoperatives Vorgehen, um eine weitere Gewebetraumatisierung zu vermeiden, wobei dennoch ein radikales Debridement durchgeführt werden muss. Die Patienten sind über mögliche postoperative Komplikationen ausführlich aufzuklären und zu überwachen. Die vollständige Metallentfernung nach klinisch und radiologisch dokumentierter Konsolidierung ist insbesondere bei Risikopatienten zu empfehlen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so lassen sich auch nach komplizierten Verläufen noch ermutigende Ergebnisse erreichen.

SummaryPart one of the article describes diagnostic procedures to confirm implant-associated infections, a rare, but serious and formidable complication after orthopedic and trauma surgery. Surgical site infections are assumed to arise in growing numbers in the near future, because patients operated upon are increasingly older and bear more risk factors accompanied by local or systemic immunodeficiency. Pathophysiology, clinical picture, imaging and microbiological diagnosis of the affliction are specified, socio-economic consequences are delineated.The advantages of modern osteosynthetic devices as locked plates, compression nails and modular endoprostheses are characterized in part two and backed up by our own results. Limb saving procedures are nowadays often possible, where formerly amputation was the only choice. Early mobilization and a shorter hospital stay are further benefits. Diligent surgery, adequate antibiotic therapy and early implant removal provided, good results are achievable even in complicated cases.