Medizinische Zentren – Systematik und Nutzen

ZusammenfassungDie Bildung von Zentren stellt ein Mittel dar, das für den Krankenhausbereich typische Defizit an Integration und Abstimmung zu verringern. Der Begriff „Zentrum“ wird jedoch sehr unterschiedlich gebraucht. Ausgehend von einem einfachen organisationstheoretischen Konzept wird daher eine Unterteilung in funktionale, divisionale und prozessorientierte Zentren vorgeschlagen. Diese Systematisierung erscheint angebracht, da im deutschen Krankenhaussektor derzeit ein Übegang von der funktional, verrichtungsorientierten Organisation zur divisionalen Organisation (Sparten) stattfindet und es vorherzusehen ist, dass die Entwicklung damit nicht zum Stehen kommt. Die Beschäftigung mit prozessorientierten oder „Querschnittszentren“, die Matrix-Elemente darstellen, ist daher aktuell. Diese stellen eine simultane Ausrichtung an funktionalen und prozessbezogenen Perspektiven dar. Sie bilden die Komplexizität des klinischen Alltags ab, erhöhen aber den Koordinations- und Führungsaufwand und sind daher nur für eine beschränkte Zahl von Leistungen sinnvoll.

The German hospital sector is characterized by a profound deficit in organizational integration. The implementation of centers as one way to improve the situation is complicated by the heterogeneity of the concept and understanding of the term “center”. The author proposes to distinguish between functional, divisional and process-oriented centers. In German hospitals where the transition from functional to divisional organization is under way matrix elements can be expected to be introduced into organizational practice. Process-oriented centers like breast centers represent matrix components by simultaneously applying functional and process-oriented perspectives. Matrix components map the complexity of clinical structures, but increase coordination and management load and should be applied only to a limited number of care processes.