Virtuelle Patienten in der medizinischen Ausbildung: Vergleich verschiedener Strategien zur curricularen Integration

ZusammenfassungEinleitungE-Learning ist ein integraler Bestandteil moderner medizinischer Curricula. Dennoch liegen bisher nur wenige empirische Befunde über die bestgeeigneten Integrationsstrategien von E-Learningangeboten vor. Dieser Artikel beschreibt die Integrationserfahrungen mit drei fallbasierten Online-Lernsystemen (virtuelle Patienten, VPs) im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums an den Universitäten in Heidelberg, an der LMU München und in Würzburg.MethodenFünf verschiedene Integrationsszenarien für interaktive VPs werden beschrieben und bzgl. Akzeptanz und Motivation sowie Ressourcen auf Seiten der Studierenden und Lehrenden miteinander verglichen.ErgebnisseDas Angebot zum freiwilligen Lernen mit VPs ohne curricularen Bezug führt zu einer niedrigen Akzeptanz bei den Studierenden. Examensrelevanz der Lernfälle und ein enger Bezug zu den Präsenzveranstaltungen sind dagegen Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Integration mit hoher Akzeptanz. Die Stärken und Schwächen aller vorgestellten Integrationsstrategien werden kritisch diskutiert.SchlußfolgerungFallbasierte Online-Lernsysteme können erfolgreich in den klinischen Studienabschnitt integriert werden, wenn die Schlüsselfaktoren Examensrelevanz und Anbindung an die Präsenzlehre beachtet werden.

SummaryIntroductionE-Learning applications are an integral part of modern medical curricula. Nevertheless, there is only a narrow empirical basis for an optimal integration strategy of computerized teaching methods in medical education. This article focuses on the integration experiences with three different online systems for interactive virtual patients (VPs) in clinical undergraduate medical education at the universities of Heidelberg, Munich (LMU), and Wuerzburg.MethodsFive different integration strategies for VPs are presented and compared with respect to motivational aspects, logistics and acceptance of both students and teachers.ResultsA voluntary use of VPs without curricular integration leads to low acceptance. Exam relevance of VPs and integration with face-to-face teaching are key factors for a high level of acceptance. The assets and drawbacks of all described strategies are discussed in the conclusions of this article.ConclusionsCase-based e-learning can be successfully integrated into clinical undergraduate medical education when key factors are considered.