Schimmelpilze im Innenraum: Was ist zu tun?: Teil 2: Erforderliche Untersuchungen zur Aufklärung eines Schimmelpilzbefalls sowie Maßnahmen zur Sanierung

ZammenfassungZur quantitativen und qualitativen Erfassung von Schimmelpilzen im Innenraum stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Neben direkten Materialproben kommen Abklatsch-, Abstrich- und Klebefilmabrissverfahren zur Anwendung.Ein direkter Nachweis der Schimmelpilzsporen in der Luft ist durch Impaktion oder Filtration spezifischer Luftvolumina möglich.Der stetig anwachsenden Zahl öffentlicher und privater Einrichtungen, die diese Untersuchungen anbieten, steht allerdings der nach wie vor geringe Erkenntnisgewinn der erhobenen Daten gegenüber. Tatsächlich ist die Durchführung derartiger Untersuchungen nur in wenigen Fällen sinnvoll oder gar notwendig.Von entscheidender Bedeutung für die Beurteilung eines Schimmelpilzschadens ist dagegen die Ortsbegehung durch fachkundige Personen.Bei makroskopisch erkennbarem Schimmelpilzbefall ist die Frage der Ursache vordringlich zu klären. Quantitative oder qualitative Schimmelpilzuntersuchungen sind in der Regel überflüssig.Bei Verdacht auf verdeckten Schimmelpilzbefall steht die sorgfältige Ortsbegehung unter Berücksichtigung vorliegender Angaben zur Geschichte des Gebäudes (zurückliegender Wasserschaden?) im Vordergrund. Hier kann es erforderlich sein, Materialproben betroffener und nicht betroffener Gebäudeabschnitte auf Belastung mit Schimmelpilzen zu untersuchen. Auch kann zur Objektivierung der Befunde die Bestimmung der Schimmelpilzsporen in der Raumluft erforderlich sein. Qualitative Schimmelpilzbestimmungen können sinnvoll sein, wenn bei bekannter Sensibilisierung gegen spezifische Schimmelpilze in einem Gebäude über Beschwerden geklagt wird und geklärt werden soll, ob diese Beschwerden tatsächlich auf im Gebäude vorhandene Schimmelpilze zurückzuführen sind.Für die Sanierungsarbeiten gelten die einschlägigen Arbeitsschutzmaßnahmen. Von besonderer Bedeutung ist die Organisation der Sanierungsarbeiten, da häufig durch unzureichende Abschottung der betroffenen Gebäudeteile bzw. offenen Transport des Bauschutts oder anderer kontaminierter Materialien Schimmelpilzsporen in erheblichem Ausmaß in bis dahin nicht betroffene Gebäudeabschnitte verfrachtet werden können. Derartige Sanierungsarbeiten bedürfen daher besonders in Einrichtungen des Gesundheitwesens sorgfältiger Planung.

SummaryThe quantitative and qualitative determination of molds in the indoor environment may be carried out by various methods. Besides the direct investigation of building material contact agar-plates, swabs or transparent tapes may be used.The direct identification of mold-spores in the air is possible by impaction of filtration of specific air volumina.In contrast to the increasing number of public and privat institutions offering these investigations the real increase of knowledge by these data remains small. In most cases these investigations are neither reasonable nor nessesary.However, the local inspection by competent persons is of utmost relevance to evaluate building damages caused by molds.If mold growth is macroscopicaly visible the question of the underlying reason is to be solved. Quantitative or qualitative determinations of the molds are usually superfluous. If a hidden mold growth is suspected a local inspection by experts considering data of the history of the building (water damage in the past?) is necessary. It may also be required, to assess building material of affected and non-affected parts of the building with the regard to mold growth or spores. A quantitative determination of mold spores in the indoor air may also be necessary. In case of an allergy against specific molds and complaints of people while staying in the buildings it may be useful to specify the collected mold spores to ellucidate if these complaints are really caused by the molds in the building.For the remediation work the specific occupational protection standards have to be considered. It is very important to organize the remediation carefully because otherwise non-affected parts of the building may be contaminated with mold spores due to insufficient separation of the installation site or non-protected transport of contaminated building material. Careful planing of the remediation work is required particularly in public health institutions.