Das EEG im Anfall

ZusammenfassungIn diesem Übersichtsartikel werden die typischen EEG-Muster im epileptischen Anfall bei generalisierten und fokalen Epilepsien erläutert. Bei generalisierten Epilepsien treten viele der typischen interiktalen epilepsietypischen Potentiale auch im Anfall auf. Die Entladungsdauer ist nur länger. Selten sehen die EEG-Anfallsmuster anders aus. Im Gegensatz hierzu entsprechen bei fokalen Epilepsien die EEG-Anfallsmuster meist nicht den interiktalen Potentialen. Bei fokalen Anfällen sieht man oft niedrigamplitudige hochfrequente Betawellen, die sich in der Frequenz und Amplitude mit zunehmender Anfallsdauer verändern („Evoluation in Raum und Zeit“). Bei Schläfenlappen-Epilepsien zeigen sich im Anfall typischerweise rhythmische Thetawellen, die sich über die Anfallsdauer in Frequenz und Amplitude verändern. Das Erkennen von EEG-Anfallsmustern ist wichtig für die EEG-MTA, um die Bewusstseinslage und Kontakfähigkeit der Patienten während der EEG-Ableitung überprüfen zu können.

SummaryThis review addresses the typical ictal EEG seizure patterns encountered in patients with generalized and focal epilepsies. Whereas in generalized epilepsies the ictal EEG seizure patterns are similar to the interictal epileptiform discharges, this is not the case in focal epilepsies. The duration of epileptiform discharges is longer during seizures in generalized epilepsies than the duration of the interictal discharges. In focal epilepsies, cortically generated seizures are typically associated with low amplitude, high frequency discharges which change in amplitude and frequency over time (evolution of the EEG seizure pattern). Ictal EEG seizure patterns in temporal lobe epilepsies are typically characterized by rhythmical theta waves which evolve in amplitude and frequency over time. EEG technicians need to identify EEG seizrue patterns during EEG recordings in order to test the patients’ ictal response and consciousness.