Schimmelpilze im Innenraum: Was ist zu tun?: Teil 1: Gesundheitliche Risiken durch Schimmelpilze

ZusammenfassungDie Schimmelpilzsporen-Konzentration in der Innenraumluft wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst.Im Vordergrund stehen dabei der Eintrag durch die Aussenluft, spezifische Nutzungsweisen sowie bauliche Gegebenheiten.Die Frage, ob von einem bestimmten im Innenraum nachgewiesenen Schimmelpilz ein gesundheitliches Risiko ausgeht, kann im Einzelfall sehr schwer zu beantworten sein. Die wesentlichen mit einem Schimmelpilzwachstum im Innenraum zusammenhängenden Beschwerdekomplexe sind Infektionen, allergische Reaktionen, Schleimhautreizungen, toxikologische Auswirkungen und geruchliche Wahrnehmungen.Die Schwierigkeit, einen kausalen Zusammenhang zwischen einer nachgewiesenen Schimmelpilzbelastung im Innenraum und spezifischen Beschwerden nachzuweisen, wird erörtert.Von besonderer Bedeutung erscheinen für hochgradig immunsupprimierte Patienten die von Aspergillus-Sporen ausgehenden infektiologischen Risiken sowie für immunkompetente Personen Exazerbationen vorbestehender Sensibilisierungen und Schleimhautreizungen zu sein.Da bei keinem der genannten Beschwerdekomplexe eine Dosis-Wirkungs-Beziehung erkennbar ist, wird das allgemeine Minimierungsgebot aus präventivmedizinischer Hinsicht unterstrichen: sichtbares oder verdecktes Schimmelpilzwachstum im Innenraum sollte nicht toleriert werden.

SummaryThe concentration of mold spores in the air within buildings is influenced by a number of factors. Mainly the intake by the ambient air outside the building via air exchange, specific activities in the building and constructive aspects of the building itself have to be mentioned.Whether a specific mold identified in a residence definitely results in a specific health risk or not may be very difficult to decide in an individual case. The main complaints related to mold growth are infections, allergic reactions, irritations of the mucous membranes, toxic effects and malodour. The difficulties to identify a clear causal relation between the presence of molds in the indoor environment and specific health complaints are discussed.However, the dominant infectious risks are given by Aspergillus spores for severely immunocompromised patients only. Patients sensitized to organic allergens seem to be at risk of an exacerbation of their clinical symptoms in the presence of indoor molds.A dose-response-relationship cannot be established for any of the above mentioned complaints. Therefore the general recommendation to minimize mold growth (visible as well as hidden ) in a residence is supported.