Cephalea, Lumbago und Tinnitus als psychosomatische Manifestation

ZusammenfassungHintergrundEin etwa 40-jähriger Mann litt seit seinem Jobverlust vor drei Jahren an permanentem Kopfschmerz, der sich auch auf diverse Analgetica nicht besserte. Zusätzlich traten noch Beschwerden in der Lumbalregion sowie ein Tinnitus auf. Seine Lebenssituation beeinträchtigte auch das Allgemeinbefinden massiv, einer neuerlichen Arbeitssuche fühlte er sich nicht gewachsen.ZielsetzungReduktion des Leidensdruckes durch eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik und des Tinnitus, Wiedereingliederung in die Arbeitswelt.MethodikYNSA, Ohr- und KörperakupunkturErgebnisseNach zehn Sitzungen konnte der Patient nur über eine geringe Besserung der Kopf- und Kreuzschmerzen berichten, auch der Allgemeinzustand und der Tinnitus zeigten sich unverändert. Erst in den Wochen nach Behandlungsende kam es langsam zu einer deutlichen Schmerzreduktion, der Tinnitus trat nur mehr in Belastungssituationen auf. Es erfolgte ein Wiedereinstieg in das Berufsleben. Eine neuerliche Konsultation war vier Jahre nach der ersten Behandlungsserie notwendig, da es zu einem Wiederauftreten der Kopfschmerzen gekommen war. Als Auslöser fungierte diesmal ein heftiger Streit mit dem Sohn. Bei der letzten Anamnese gab der Patient auch an, dass er sich in der eher unruhigen Umgebung der Akupunkturambulanz nicht besonders wohlgefühlt hatte.SchlussfolgerungBei chronischen Erkrankungen ist nach zehn Therapiesitzungen eine Schmerzfreiheit oft nicht zu erzielen. Trotzdem ist es gerechtfertigt, eine Behandlungspause einzulegen, vor allem dann, wenn der Patient das Ende der Akupunkturserie herbeisehnt. Eine deutliche Besserung kann auch in den behandlungsfreien Wochen erfolgen, da die Regulation manchmal verzögert einsetzt und erst in einer Akupunkturpause das erwünschte Ergebnis erzielt werden kann.

BackgroundFor three years, a 40 year-old male patient had been suffering from headache after having lost his job. His permanent pain could not be influenced by analgetic drugs. Additionally, he suffered from lower back pain and tinnitus (ringing in both ears). All these problems affected his general condition in a way that he didn't feel capable of looking for a new job.ObjectivesImprovement of pain and reduction of tinnitus, to enable the patient to find a new employment.MethodsYNSA, ear and body acupunctureResultsAfter ten treatments, there was no significant improvement of the headache and the lower back pain. There was also no change in general condition and regarding the tinnitus. The patient quit acupuncture after the tenth session, as he felt he could not relax in the busy surroundings of the outpatient service of the hospital. Within the following weeks the patient felt better little by little without any further treatment. Finally, the ringing in the ears only reoccurred in stressful situations. He found a new job and needed no consultations for 4 years until after an argument with his son, the headache reappeared.ConclusionFor a positive reaction to manifest, chronic disease sometimes needs more than 10 treatments with acupuncture. Still, it may be justified to stop therapy, especially if the patient doesn't feel comfortable with it and longs for the end of the treatment series. A sudden improvement may as well happen within the weeks following the termination of therapy. There can be a delayed reaction causing the desired effect to manifest in a period of “no treatment”.