Ear Acupuncture: Historical Abstract – Differences of Ear Cartography between the East and the West

IntroductionSeveral auricular maps representing the somatotopic organization of the human body on the outer ear were developed after the discovery made by Paul Nogier in 1957 and published for wide distribution in 3 different issues of the journal Deutsche Zeitschrift für Akupunktur (DZA). The worldwide diffusion of this technique over the last 50 years has induced physicians to confront themselves mainly with two different systems for diagnosing and treating diseases: the western and the eastern systems of Ear acupuncture – the western directly deriving from Nogier's experiences, the eastern deriving from the first Chinese publications.AimTo compare the western and eastern auricular maps and identify the differences effectuated during time.Materials and methodsThe topography of points and areas proposed by the Chinese standardisation process of nomenclature and location of Ear Acupuncture points (1993) was compared with that of Nogier's first maps (1957) and with that proposed by Nogier and his collaborators in later times.ResultsThere is striking evidence in the fact that the current Chinese standardized areas correspond faithfully to those of Nogier's first maps, especially regarding the visceral zones. This correspondence is less consistent when comparing the current Chinese standardized areas with the maps developed later by Nogier and his collaborators. Some disagreement has been maintained since the beginning on the representation of the thoracic-lumbar-sacral spine and the lower limb.The other currently existing divergences are probably related with an incomplete citation of points/areas in the first DZA maps and their subsequent citation on later maps made by Nogier and his collaborators, which does not fit with the interpretation proposed by Chinese authors. The Chinese standardisation of the medial surface of the ear is questionable and should be verified more scientifically.ConclusionsThe persistence of some disagreement between western and eastern maps calls for a systematic and rigorous clinical validation, taking into account the different historical and medical backgrounds when categorizing diseases and clinical syndromes.

ZusammenfassungEinleitungZahlreiche Darstellungen der somatotopischen Repräsentationszonen des menschlichen Körpers auf dem äußeren Ohr erschienen, nachdem Paul Nogier das Prinzip 1957 entdeckte und in drei verschiedenen Ausgaben der Deutschen Zeitschrift für Akupunktur (DZA) veröffentlichte. Die weltweite Verbreitung dieser Technik in den letzten 50 Jahren konfrontierte Ärzte mit zwei Hauptsystemen der Diagnostik und Behandlung von Krankheiten über das Ohr: dem westlichen und dem östlichen System der Ohrakupunktur – ersteres ein direktes Produkt von Nogiers Erkenntnissen, letzteres auf den ersten chinesischen Veröffentlichungen aufbauend.ZielDie westliche und östliche Systematik der Ohrkartografie zu vergleichen und die über die Zeit aufgetretenen Unterschiede zu identifizieren.Material und MethodenDie Topografie der Punkte und Zonen nach dem Chinesischen Standardisationsprozess der Nomenklatur und Lokalisation der Ohrakupunkturpunkte (1993) wurden mit denen von Nogiers ersten Darstellungen (1957) und den späteren Vorschlägen Nogiers und seiner Mitarbeiter verglichen.ErgebnisseEs zeigt sich unmissverständlich, dass die gegenwärtigen chinesischen Standardlokalisationen eindeutig jenen von Nogiers ersten Ohrmuschelkartografien – insbesondere hinsichtlich der viszeralen Repräsentationszonen – entsprechen. Weniger Übereinstimmung besteht zwischen den chinesischen Standardlokalisationen und den später von Nogier und Mitarbeitern entwickelten Kartografien. Gewisse Unterschiede bestanden von Anfang an in Bezug auf die thoracolumbosacralen Repräsentationen der Wirbelsäule und der unteren Extremität.Weitere derzeit noch vorhandene Unterschiede resultieren vermutlich aus der unvollständigen Wiedergabe von Punkten und Zonen der ersten DZA-Ohrmuschel-Kartografien und den sich hierauf aufbauenden späteren Kartografien von Nogier und Mitarbeitern, denen die chinesischen Autoren nicht gefolgt sind.Die chinesischen Standardangaben zur Hinterseite der Ohrmuschel (retro-aurikular) sind diskussionswürdig und sollten weiter wissenschaftlich überprüft werden.SchlussfolgerungDie anhaltende punktuelle Uneinigkeit hinsichtlich westlicher und östlicher Ohrmuschel-Kartografien ruft nach einer systematischen und vorbehaltlosen klinischen Überprüfung. Dabei sind die unterschiedlichen historischen und medizinischen Hintergründe bezüglich der Einordnung von Krankheiten und klinischen Syndromen zu berücksichtigen.