Potential tree species extinction, colonization and recruitment in Afromontane forest relicts

Die Regeneration der Baumarten bestimmt die zukünftige Struktur und Zusammensetzung eines Waldes, aber sie wird häufig in kleinen Waldresten behindert. Um die Sukzession zu untersuchen, werden langfristige Feldstudien unternommen oder Simulationsmodelle benutzt, aber Daten, Kenntnisse und Ressourcen um solche Modelle zum Laufen zu bringen sind meistens knapp, was tropische Gebiete anlangt. Eine Artenbilanzgleichung wird von uns vorgeschlagen und angewendet, die gleichzeitige Ereignisse wie Aussterben, Einwanderung und Nachwuchsrekrutierung berücksichtigt und mit Daten aus einer einzigen Erhebung gelöst werden kann. Wir lösten solche Artenbilanzgleichungen für die zwölf verbliebenen Nebelwaldrelikte in den Taita-Bergen (Kenia), indem wir die Präsenz der Baumarten unter den Keimlingen, Schösslingen und bei den reifen Bäumen an 82 Sammelstellen miteinander verglichen. Eine gleichzeitige Ordination der Daten für Keimlinge, Schösslinge und reife Bäume zeigte, dass potentielle Aussterbeereignisse, Besiedlungen und Nachrücken von Nachwuchs zukünftige Artenverlagerungen nach sich ziehen können. Auf der Landschaftsebene belief sich die potentielle Aussterbeschuld auf 9% (7 Arten) des regionalen Artenpools. Auf der Ebene des Waldfragments beherbergten die kleinsten Relikte einen wichtigen Anteil der Baumartendiversität in der Regenerationsschicht. Das durchschnittliche Nachwuchsguthaben, definiert als Arten, die nur als Keimlinge oder Schösslinge angetroffen wurden, betrug 3 bzw. 6 Arten für große bzw. kleine Waldrelikte, während die durchschnittliche Aussterbeschuld 12 bzw. 4 Arten ausmachte. Insgesamt, nehmen wir an, dass sowohl große als auch kleine Relikte ungefähr 20% ihres aktuellen Baumartenpools verlieren werden. Die Artenbilanzgleichungen bieten ein zeit- und ressourcenschonendes, effektives Arbeitsmittel und vermitteln ein verbessertes Verständnis des Schutzstatus und möglicher zukünftiger Sukzessionsdynamiken von Waldrelikten. Dies kann sich im Kontext des partizipatorischen Monitoring als besonders nützlich erweisen.