Do different sheep breeds show equal responses to climate fluctuations?

Large herbivores can be directly affected by climate through effects on thermoregulation, but the strongest effects are expected to operate indirectly through plant quality and biomass. The extents to which different herbivores are affected by climate conditions in contrasting ways are poorly understood. We used an extensive dataset containing information on 38,587 lambs from the years 1992–2007. The lambs represented two breeds differing largely in digestive anatomy, diet composition and possibly other traits. The yearly average body mass values of the two breeds were strongly correlated, however, responses to climate variables nevertheless differed in strength. There were positive relationships between lamb autumn body mass and snow depth the previous winter, spring temperature and temperature and precipitation in August in both breeds. In the Norwegian white sheep (NWS) breed, there was a negative relationship between lamb autumn body mass and spring precipitation. The Spel breed exhibited similar (although weaker) relationships with climate variables. Our results show that the NWS breed might, on a short time scale, benefit most from climate warming. However, the Spel breed were less variable in body mass among years suggesting that this breed might be the better choice if the aim is to reduce uncertainty in meat production. We discuss the likely mechanisms behind the contrasting responses of the two different breeds relative to morphological, physiological and behavioural differences.

ZusammenfassungGroße Pflanzenfresser können durch Auswirkungen auf ihre Thermoregulation direkt durch das Klima beeinflusst werden. Man nimmt aber an, dass die stärksten Effekte indirekt durch Pflanzenqualität und -biomasse wirken. Wie stark unterschiedliche Herbivoren durch die Klimabedingungen beeinflusst werden, ist kaum bekannt. Wir nutzten einen umfangreichen Datensatz mit Informationen zu 38587 Lämmern aus den Jahren 1992–2007. Die Lämmer gehörten zu zwei Rassen, die sich deutlich hinsichtlich der Anatomie des Verdauungstraktes, der Nahrungszusammensetzung und möglicherweise weiterer Merkmale unterscheiden. Die jährlichen Durchschnittsgewichte der beiden Rassen waren stark miteinander korreliert, aber nichtsdestotrotz waren die Reaktionen auf Klimavariablen unterschiedlich stark. Bei beiden Rassen gab es positive Beziehungen zwischen dem Herbstgewicht der Lämmer und der Schneedicke im vorherigen Winter, der Frühjahrstemperatur sowie der Temperatur und Niederschlagmenge im August. Beim norwegischen weißen Schaf (NWS) gab es eine negative Beziehung zwischen dem Herbstgewicht der Lämmer und den Frühjahrsniederschlägen. Die Spæl-Rasse zeigte ähnliche, wenn auch schwächere Beziehungen zu den Klimavariablen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die NWS-Rasse kurzfristig am meisten von der Klimaerwärmung profitieren könnte. Indessen variierte das Körpergewicht der Spæl-Rasse weniger stark von Jahr zu Jahr, was nahelegt, dass diese Rasse die bessere Wahl sein könnte, wenn es darum geht, Unsicherheiten in der Fleischproduktion zu reduzieren. Wir diskutieren die vermutlichen Mechanismen hinter den unterschiedlichen Reaktionen der beiden Rassen in Bezug auf morphologische, physiologische und Verhaltensunterschiede.