Place, case and process: Applying ecology to sustainable development

We outline a pragmatic approach through which ecologists, by participating in interdisciplinary research, can engage with sustainable development. The approach is based on three points of intersection that facilitate the integration of ecological insights with insights from other disciplines and stakeholders. The first point of intersection, place, emphasizes the value of carefully choosing where to conduct an interdisciplinary research project. We argue that, from a sustainability perspective, research will be of most applied value if it takes place in locations that actually face urgent sustainability problems (including biodiversity decline). The second point of intersection, case, suggests that integration among different disciplines can be facilitated by choosing common study cases or units of analysis. For example, ecologists and scientists from other disciplines can focus on the same farms, villages or landscapes in their work. Sharing cases helps to create comparable data for integration, but also facilitates communication across disciplinary boundaries because it creates shared experiences in the field. The third point of intersection, process, relates to operational features of team research that improve integration across disciplines and communication with stakeholders. Key process-related features are working in a small, co-located team, planning for independent as well as joint project activities, involving some key stakeholders early on in the research process, and carefully targeting communication at different relevant audiences. In combination, an approach centred around place, case and process provides a tangible and pragmatic way for ecologists to meaningfully engage with real-world sustainability problems.

ZusammenfassungWir schildern einen pragmatischen Ansatz, mit dem Ökologen mittels interdisziplinärer Forschungsprojekte zur nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Unser Ansatz basiert auf drei Aspekten, die die Integration ökologischer Erkenntnisse mit den Erkenntnissen anderer Disziplinen und Stakeholdern ermöglichen. Der erste Aspekt—„Place” oder „Ort“—bezieht sich auf die sorgfältige Auswahl des Ortes, an dem interdisziplinäre Forschung stattfinden soll. Forschung wird den größten angewandten Nutzen für die Nachhaltigkeit haben, wenn an einem solchen Ort tatsächlich akute Nachhaltigkeitsprobleme bestehen (inkl. Verlust von Biodiversität). Der zweite Aspekt—„Case” oder „Fall“—bedeutet, dass den Analysen die gleichen Fälle zu Grunde liegen sollten und somit die Integration verschiedener disziplinärer Sichtweise vereinfacht wird. So können Ökologen und Wissenschaftler anderer Disziplinen beispielsweise die gleichen Bauernhöfe, Dörfer oder Landschaften zu ihrem Forschungsgegenstand machen. Die Arbeit an gemeinsamen Fällen trägt dazu bei, vergleichbare Daten zu generieren und die Kommunikation über disziplinäre Grenzen hinweg zu erleichtern; nicht zuletzt, weil es so bei der Feldarbeit zu gemeinsamen Erfahrungen kommen kann. Der dritte Aspekt—„Process” oder „Prozess“—beschreibt, wie Abläufe im Forschungsprozess die Integration zwischen Disziplinen und die Kommunikation mit Stakeholdern fördern können. Besonders wichtig sind hierbei die Nutzung gemeinsamer Räumlichkeiten, die Planung gemeinsamer aber auch unabhängiger Forschungsaktivitäten, das frühe Einbinden wichtiger Stakeholder in den Forschungsprozess, und gezielte Kommunikation der Forschungsergebnisse an unterschiedliche Zielgruppen. Der hier beschriebene Ansatz um die drei Schnittstellen Place, Case und Process zeigt einen konkreten und pragmatischen Weg auf, wie Ökologen mit ihrer Expertise zur Lösung realer Nachhaltigkeitsprobleme beitragen können.